Leopold Museum: Vergleich zu Werken von Romako

30.06.2011

Stiftungsvorstand präsentiert Einigung im Fall Reichel


Wien - Die Einigung bei den Vergleichsverhandlungen im Fall Reichel präsentierten heute der Vorstand der Leopold Museum-Privatstiftung (LMPS) und Dr. Rainer Handl, Anwalt der Rechtsnachfolgerin nach Dr. Oskar Reichel. Die Einigung betrifft drei Werke des bedeutenden österreichischen Malers Anton Romako (1832-1889) aus der ehemaligen Sammlung Reichel.

Die Gemälde "Nike mit Kranz", "Akt eines jungen Mädchens" und "Die Quelle" (Quellnymphe Badens) zählen zum bedeutenden Romako-Bestand des Leopold Museum. Insgesamt besitzt das Museum 20 Werke des Künstlers der Ringstraßenzeit, der mit seinem nervösen,
expressionistischen Stil als Vorreiter der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts gilt.

Nach intensiven Bemühungen konnte eine Einigung mit der einzigen Rechtsnachfolgerin nach Dr. Oskar Reichel erzielt werden. Die Leopold Museum-Privatstiftung verpflichtete sich dabei freiwillig zu einer Zahlung an die Rechtsnachfolgerin. Das Leopold Museum freut sich über diese weitere Einigung. Der Vorstand der Stiftung und der Vertreter der Rechtsnachfolgerin sprechen unisono von einer "fairen und gerechten Lösung".

Dr. Oskar Reichel (geboren 1869, verstorben 1943), Arzt, Kaufmann und Kunstsammler, musste alle drei Gemälde auf Grund seiner Verfolgung als Jude nach 1938 abgeben. Dr. Rudolf Leopold erwarb die Werke in den frühen 1950er-Jahren vom Kunsthändler Wolfgang Gurlitt und brachte sie 1994 in die Leopold Museum-Privatstiftung ein.

Nachdem die Werke zweifelsfrei Eigentum der Leopold Museum-Privatstiftung sind, sie aber Dr. Oskar Reichel offenbar entzogen wurden, war es dem Leopold Museum ein wichtiges Anliegen, eine gemeinsame Lösung mit der Rechtsnachfolgerin nach Dr. Oskar Reichel zu finden. LMPS-Vorstandsvorsitzender SC Dr. Helmut Moser weist im Namen des Vorstandes darauf hin, dass "unserer Verhandlungspartnerin zu danken ist, dass sie bereit war, ihrerseits zu dieser fairen und gerechten Lösung beizutragen".

Die Werke werden künftig der Öffentlichkeit zugänglich sein und mit einem Begleittext versehen, der an die bewegende Geschichte der Bilder und das Schicksal Oskar Reichels erinnert. Dr. Elisabeth Leopold freut sich in diesem Zusammenhang ganz besonders über die Erfüllung des expliziten Wunsches der Rechtsnachfolgerin nach Jahreskarten des Leopold Museum auf Lebenszeit.


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