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Egon Schiele, Selbstbildnis mit Lampionfrüchten

Egon Schiele, Selbstbildnis mit Lampionfrüchten, 1912 © Leopold Museum, Wien, Inv. 454

Egon Schiele, Selbstbildnis mit Lampionfrüchten

1912

Das 1912 entstandene Selbstbildnis mit Lampionfrüchten zählt heute zu den bekanntesten Werken Egon Schieles und zeigt den Künstler am Höhepunkt seines Schaffens. In der ausgewogenen Komposition ist nichts dem Zufall überlassen, jede Linie findet ihre Fortsetzung oder ein korrespondierendes Gegenstück: Haare und Körper sind – einander spiegelnd – von den horizontalen Bildrändern beschnitten, die Gewichtung dieser dunklen Partien wird von den kräftig rot gefärbten Lampionfrüchten aufgenommen. Schieles Kopf ist nach rechts gewandt, während sein Blick in einer Gegenbewegung dazu den Betrachter direkt fixiert. Hervorzuheben sind die Schärfe der Linien und der virtuose Farbauftrag, die den spannungsgeladenen Bildaufbau tragen. So stellt sich der Künstler fragil und selbstbewusst zugleich dar. Das Werk wurde als Pendant zum zeitgleich entstandenen Bildnis Wally Neuzil konzipiert, was die eigenwillig asymmetrische Komposition erklärt.

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