Albin Egger-Lienz | „Pietà“ | 1926 © Leopold Museum, Wien, Inv. 4126

Albin Egger-Lienz, Pietà

1926

Der karge Lebensalltag der bäuerlichen Gesellschaft ist das Leitmotiv im Œuvre von Albin Egger-Lienz und so versetzt er auch die biblische Pietà-Szene in das ihm vertraute bäuerliche Milieu. Der Guckkastencharakter des Bildes wird durch die angehobene Perspektive der Tischplatte und insbesondere der Bodenfläche im Hintergrund betont. Die Anordnung der Figuren folgt einem strengen symmetrischen Prinzip, welches lediglich durch die leergebliebene Ecke unten links gebrochen wird. Dem Zentralmotiv des liegenden Leichnams ging eine Reihe von Studien voran. Perspektivisch stark verkürzt könnte das Motiv auch eine Referenz an die Beweinung Christi von Andrea Mantegna sein. Jedes inszenatorische Beiwerk fehlt in diesem letzten Monumentalgemälde von Egger-Lienz, das erst nach dem Tod des Künstlers öffentlich gezeigt wurde und dessen Größe vor allem in seiner Schlichtheit besteht.

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