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Egon Schiele, Versinkende Sonne

Egon Schiele, Versinkende Sonne, 1913 © Leopold Museum, Wien, Inv. 625

Egon Schiele, Versinkende Sonne

1913

Die in horizontalen Schichten und Linien komponierte, von Bäumen mit dürren Ästen durchkreuzte Landschaft wird vom farblichen Zusammenklang kühler Rot- und Blautöne dominiert. Das Motiv der versinkenden Sonne unterstreicht den melancholischen, fast schwermütigen Ausdruck des Gemäldes, als hieße es nicht nur von diesem Tag, sondern von der Welt und dem Leben im Allgemeinen Abschied zu nehmen. „Hauptsächlich beobachte ich jetzt die körperliche Bewegung von Bergen, Wasser, Bäumen und Blumen. Überall erinnert man sich an ähnliche Bewegungen im menschlichen Körper, an ähnliche Regungen von Freuden und Leiden in den Pflanzen. Die Malerei allein genügt mir nicht; ich weiß daß man mit Farben Qualitäten schaffen kann. – Innigst und mit dem Wesen und Herz empfindet man einen herbstlichen Baum im Sommer; diese Wehmut möchte ich malen“, schreibt Egon Schiele 1913 in einem Brief an den Sammler Franz Hauer.

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