Verborgene Schätze
der österreichischen Aquarellmalerei
05. März 2010 bis 24. Mai 2010
Unter den rund 5.700 Kunstwerken der Sammlung Leopold befinden sich etwa tausend Aquarelle. Die Blätter dürfen aufgrund ihrer Lichtempfindlichkeit nur selten ausgestellt werden. Zahlreiche Kunstwerke waren seit der Eröffnung des Leopold Museum im Jahr 2001 noch nie zu sehen. Anlässlich des 85. Geburtstags von Professor Dr. Rudolf Leopold (*1. März 1925), Gründer der Sammlung Leopold, stellt das Museum eine Auswahl von rund 200 der kostbarsten Aquarelle der Öffentlichkeit vor.
Die Ausstellung gewährt einen Einblick in die Entwicklung der österreichischen Aquarellmalerei in den vergangenen zwei Jahrhunderten. Gerade das Aquarell mit seiner charakteristischen Technik des flüssigen, auf nassem Papier entwickelten Farbauftrags stellte für die Künstler stets eine große Herausforderung dar, die ihnen höchste Meisterschaft und Spontaneität abverlangte. Künstler wie Rudolf von Alt entwickelten in der Aquarellmalerei eine Virtuosität, die unerreicht bleiben sollte. Die Transparenz und die Zartheit des Aquarells ringen auch dem heutigen Betrachter größte Bewunderung ab und vermitteln in ihrer Zeitlosigkeit ein hohes Maß an Stimmung und Poesie.
Die vom Sammlerehepaar Rudolf und Elisabeth Leopold persönlich getroffene Auswahl beginnt bei den Werken des Wiener Aquarellisten Rudolf von Alt (1812-1905). Die Sammlung Leopold beinhaltet eine Fülle ausgezeichneter Blätter von diesem Künstler. Ausgehend von weiteren Vertretern des Wiener Biedermeier, wie Carl Schindler (1821-1842) und Thomas Ender (1793-1875), beleuchtet die Ausstellung die Aquarellkunst des 19. Jahrhunderts bis zu den Künstlern des Stimmungsimpressionismus - in dieser Epoche haben etwa Marie Egner (1850-1940) und Eduard Zetsche (1844-1927) wunderbare Aquarelle geschaffen. Die Zeit des Wiener Jugendstils und jene des frühen Expressionismus um 1910 ist u.a. mit Glanzstücken von Gustav Klimt (1862-1918) und mit dreißig Blättern von Egon Schiele (1890-1918) vertreten. In den Jahrzehnten nach 1918 waren es vor allem Herbert Boeckl (1894-1966), Oskar Laske (1874-1951), Wilhelm Thöny (1888-1949), Josef Dobrowsky (1889-1964) und August Rieger (1886-1941), die im Aquarell Vorzügliches geschaffen haben. Auch nach 1945 haben sich Künstler, wie Gustav Hessing (1909-1981), Kurt Absolon (1925-1958) oder Karl Stark (*1921), schwerpunktmäßig der Kunst des Aquarells und der Gouache gewidmet und einen bedeutenden Beitrag zu dieser Kunstform geleistet. Den Schlusspunkt der Ausstellung bilden aktuelle Beiträge von Hilda Uccusic (*1938) und Heribert Mader (*1937).
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