Reiter

  • Gustav Klimt, Attersee, 1900 © Leopold Museum, Wien, Inv. 4148
  • GUSTAV KLIMT | Litzlbergkeller | 1915/16 © Privatsammlung | Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
  • Koloman Moser | Venus in der Grotte | um 1914 © Leopold Museum, Wien, Inv. 1999
  • Richard Gerstl, Selbstakt mit Palette, 1908 © Leopold Museum, Wien, Inv. 651

KLIMT – MOSER – GERSTL

06.12.2018–10.03.2019

Das Leopold Museum beherbergt die größte und bedeutendste Sammlung an Meisterwerken von Egon Schiele und eine gleichermaßen einzigartige Kollektion an Hauptwerken der Kunst Wiens um 1900. Die Ausstellung „Klimt – Moser – Gerstl“ präsentiert ausgewählte Werke der Hauptvertreter des Wiener Jugendstils Gustav Klimt (1862–1918) und Koloman Moser (1868–1918) sowie des wegweisenden Frühexpressionisten Richard Gerstl (1883–1908).

Gustav Klimts Schaffen markiert den Anfang der modernen Kunst in Österreich. Zwei Jahrzehnte bevor Klimt als streitbarer Kämpfer gegen die Kunst des Historismus auftrat, war er selbst Teil dieser auf klassische Traditionen sich berufenden kulturellen Epoche. Ein künstlerischer Paradigmenwechsel und die Ausbildung eines individuellen Stils setzten bei Klimt Mitte der 1890er-Jahre ein, als er erste Entwürfe zu den Fakultätsbildern für die Universitätsaula anfertigte. Mit seinem ornamental-dekorativen Stil wurde er nicht nur zum bedeutendsten Vertreter der Secession, sondern auch ein begehrter Porträtist für die Damen des wohlhabenden Wiener Großbürgertums. Ab der Jahrhundertwende entstanden zudem elegische Landschaftsbilder, die seinen Ruhm zusätzlich steigerten. In dem Gemälde Tod und Leben aus der Sammlung des Leopold Museum setzt sich Klimt auf unbewusst traumhafte Weise eindrücklich mit dem Naturkreislauf von Entstehen und Vergehen auseinander.

Koloman Moser wurde einer der prägendsten Gestalten der Secession. Als „Tausendkünstler“ (Hermann Bahr) bezeichnet, lieferte er zahlreiche Illustrationsbeiträge für die Zeitschrift Ver Sacrum, zeichnete als Ausstellungsgestalter für viele Secessionsausstellungen verantwortlich, war Professor an der Kunstgewerbeschule, Mitbegründer (mit Josef Hoffmann und Fritz Waerndorfer) und vielbeschäftigter Entwerfer der Wiener Werkstätte, Bühnenbildner und nicht zuletzt Maler von Landschaften und symbolistischen Figurendarstellungen.

Richard Gerstl, von dem das Leopold Museum Dank des Sammlers Rudolf Leopold die umfangreichste Sammlung besitzt, widersetzte sich sowohl stilistisch wie auch inhaltlich dem Programm der Wiener Secession. Entgegen aller Traditionen schuf er ein radikal unkonventionelles, wenngleich schmales OEuvre, das auf stilistischen Experimenten aufbaute und ihn als Wegbereiter des österreichischen Expressionismus kennzeichnet.

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