Leopold Museum präsentiert Bestandskatalog Band 1: Gustav Klimt

18.09.2013

Natter: "Wissenschaftliche Aufarbeitung des Sammlungsbestandes ein Meilenstein"

Der erste Katalog des Klimt-Bestandes der Sammlung
Leopold wurde heute im Leopold Museum präsentiert. Als "Meilenstein"
bezeichnete Leopold Museum Direktor Tobias G. Natter das aufwändig
gestaltete Buch, das er gemeinsam mit Elisabeth Leopold herausgegeben
hat: "Mit dem Bestandskatalog "Gustav Klimt. Die Sammlung im Leopold
Museum" wurde erstmals der komplette Sammlungsbestand, der
international zu den gefragtesten Beständen des Museums zählt
wissenschaftlich aufgearbeitet und umfassend dokumentiert."

Klimt-Sammlungskatalog: zentrales Anliegen für Museum

Für Tobias G. Natter ist die Aufarbeitung ein zentrales Anliegen
des Museums: "Gustav Klimt war gefeierter Mittelpunkt und Erneuerer
der österreichischen Kunst. Die vorliegende Publikation ist der erste
Band einer Reihe, die wir nächstes Jahr mit den Schiele-Gemälden
fortsetzen."

Die Klimt-Sammlung des Leopold Museum

Der Bestand des Leopold Museum umfasst acht großartige Ölgemälde,
darunter das allegorische Hauptwerk "Tod und Leben" und mehrere
Landschaftsgemälde, 96 Zeichnungen, die aus allen wichtigen
Werkphasen des Künstlers stammen, zwei druckgrafische Erzeugnisse und
einen eigenhändigen Brief des Künstlers. Vom Museum selbst, das über
kein reguläres Ankaufsbudget verfügt, wurde der Leopoldsche
Klimt-Bestand durch einen einzigen Erwerb ergänzt. Das geschah ein
Jahr nach Stiftungsgründung, als die Leopold Museum-Privatstiftung
über Vermittlung von Rudolf Leopold 1995 mit dem Bild "Am Attersee"
das achte Klimt-Ölgemälde der Sammlung erwarb.

Elisabeth Leopold: "eines der schönsten Bücher"

Für Mitherausgeberin Elisabeth Leopold ist der vorliegende
Bestandskatalog "eines der schönsten Bücher, das ich je in Händen
gehalten habe." Diese Sammlung aufzubauen sei alles andere als
selbstverständlich gewesen und hätte zu vielen entbehrungsreichen
Jahren geführt. "So mancher sagt Rudolf Leopold hätte das nicht tun
müssen, aber er hat es so gewollt", so Elisabeth Leopold. "Tod und
Leben" sei ein besonderer Glücksfall gewesen, eines der wunderbarsten
Bilder rund um den Todesgedanken Gemeinsam mit Schieles
"Entschwebung" - ebenfalls Teil der Sammlung Leopold" war es in einer
Ausstellung im Kriegsjahr 1916 zu sehen. Laut Tobias G. Natter wird
es auch eines der zentralen Themen der für das Frühjahr 2014
geplanten Ausstellung zum Gedenken an den Ausbruch des ersten
Weltkriegs sein: "Egger-Lienz/Kolig/Schiele 1914-18".

Klimts Malerei und Grafik:
ganzheitlicher Ansatz des Leopold Museum

Für Tobias G. Natter das Besondere der Sammlung: "Malerei und
Zeichnungen sind hier unter einem Dach als private Sammlung, die von
Rudolf Leopold im Verlauf von über 40 Jahren zusammengestellt wurde.
Diese Sammlung ist in ihrer Qualität und Dichte einzigartig,
vergleichbar nur mit jener privaten Kollektion, die in New York
Ronald S. Lauder und Serge Sabarsky für die Neue Galerie
zusammengetragen haben. Gerade die großen Klimt-Sammlungen in Wien
tendieren dazu, den Maler und den Zeichner Gustav Klimt getrennt zu
betrachten. Im Leopold Museum hingegen ist Gustav Klimt sowohl in der
Malerei als auch in der Zeichnung hervorragend vertreten. Das ist
sowohl ein Alleinstellungsmerkmal des Leopold Museum als auch die
Möglichkeit, den ganzheitlichen Ansatz und die besondere Stellung und
Entwicklung des Leopold Museum in der Wiener Museumslandschaft
deutlich zu machen. Hier treffen sich Ornament und Farbe, Linie und
Sinnlichkeit", so Natter.

Rudolf Leopold "Sammler herausragender Klimt-Zeichnungen

Tobias G. Natter freut sich, dass Klimt-Grafik-Expertin Marian
Bisanz seiner Einladung gefolgt ist und einen wichtigen Beitrag zu
den Klimt Zeichnungen der Sammlung Leopold für den Bestandskatalog
verfasst hat. Bisanz-Prakken ist in der Nachfolge Alice Strobls
Doyenne unter den Klimt-Experten und ganz besonders mit den
Zeichnungen Klimts vertraut. Sie widmet den Blättern der Sammlung
Leopold einen ausführlichen Beitrag. Bisanz-Prakken bezeichnet Rudolf
Leopold als "Sammler von herausragenden Klimt-Zeichnungen", der sich
"nicht nur in kreative Prozesse hineinvertieft hat, sondern auch die
Entwicklungsphasen Gustav Klimts im Auge behielt."

Bestandskatalog: Hilfestellung für Sammler

Die detailreiche Zusammenschau aller Signaturen und
Echtheitsbeglaubigungen, wird in der Dokumentation gesondert für alle
Blätter und Gemälde des Leopold Museum aufgelistet und soll vor allem
Sammlern eine Hilfestellung bieten. Die Kurzdarstellung der von Klimt
verwendeten Papiere ist ein nicht unwesentlicher Beitrag für die
künftige Klimt-Forschung. So soll diese Publikation über eine bloße
Bestandsaufnahme hinaus auch als probates Hilfsmittel dienen, etwa
bei Fragen nach Authentizität vergleichbarer Klimt-Zeichnungen.

Moser: Projekte wie dieses haben ein Gesicht, möglich werden
sie durch das Team

BMUKK Sektionschef Helmut Moser, Vorstandsvorsitzender der Leopold
Museum-Privatstiftung lobte das Projekt, "das die Sammlung in unser
kollektives Bewusstsein rückt". Moser: "Projekte wie das vorliegende
haben ein Gesicht, in diesem konkreten Fall in Form von Direktor
Natter und Elisabeth Leopold, aber möglich werden sie auch durch die
Vielzahl an Mitarbeitern, das Team im Hintergrund."

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