Minister Fekter, Mitterlehner und Stöger würdigen neues Gustav Klimt-Zentrum

15.07.2012

Landeshauptmann Pühringer:
Mit dem Zentrum sind wir um ein gutes Stück reicher

Finanzministerin Maria Fekter, Wirtschaftsminister
Reinhold Mitterlehner und Gesundheitsminister Alois Stöger würdigten
das neue Gustav Klimt-Zentrum in Kammer am Attersee, das heute im
Rahmen eines Festaktes im Rittersaal des Schlosses Kammer von
Landeshauptmann Josef Pühringer eröffnet wurde. Hausherr Hans
Max-Theurer hatte die Pforten des Schlosses eigens für die
Feierlichkeiten geöffnet. Zum 150. Geburtstag von Gustav Klimt wurde
das Dokumentationszentrum der Öffentlichkeit im Rahmen eines großen
Festes übergeben. Ab sofort ist die neue Dauerpräsentation zu Gustav
Klimts Aufenthalten am Attersee täglich geöffnet.

Landeshauptmann Josef Pühringer verwies in seiner Festansprache
auf ein Zitat von Altvizekanzler Erhard Busek, der Kultur als das
bezeichnete, was vom Menschen bleibt. Gästen aus fremden Ländern
zeige man zuallererst das große Erbe früherer Generationen, die
Schätze der Kunst: Klimt, Schiele, Mozart, Bruckner, Haydn, Literaten
und Architekten. Die Kulturpolitik habe heute zwei Aufgaben: "Mit dem
kulturellen Erbe richtig umzugehen und im Land ein Klima, eine
Atmosphäre zu schaffen, die es ermöglicht, dass geistiges Erbe für
künftige Generationen entstehen kann", so der Landeshauptmann. Mit
dem Gustav Klimt-Zentrum sei ein weiterer Ort geschaffen worden "wo
wir der Verpflichtung zur Pflege des kulturellen Erbes gerecht werden
können", sagte Josef Pühringer.

Künstler wie Klimt oder Mozart hätten eine hohen
Wiedererkennungswert. Österreich könne sich doppelt profilieren: Als
starkes Wirtschaftsland und als Kulturland. "Mit dem Zentrum sind wir
um ein gutes Stück reicher", stellte Landeshauptmann Pühringer fest.
Künstler seien die besten "Exportartikel", auch wenn Sie nicht sofort
in der Exportbilanz aufscheinen. So habe ihn im fernen China der
Bürgermeister von Peking mit der Kenntnis zahlreicher
österreichischer Künstlernamen - wie etwa Gustav Klimt - überrascht,
erinnerte sich der Landeshauptmann.

Finanzministerin Maria Fekter, die aus dem nahen Attnang stammt
und dem Attersee eng verbunden ist, betonte, dass mit der Eröffnung
des Klimt-Zentrums "die kulturelle Intensität einen neuen Höhepunkt
erreicht". Schon durch den 2003 in Kooperation mit dem Leopold Museum
eingerichteten Klimt-Themenweg habe man viel gelernt, etwa über
Klimts Technik mit einem "Sucher" nach Bildmotiven Ausschau zu
halten.

ORF Moderator Günther Hartl, der durch die Veranstaltung führte,
fragte Gesundheitsminister Stöger ob er sich Kunst auf Krankenschein
vorstellen könne. Minister Stöger meinte, dass vor allem das Phänomen
der Inspiration für Seele und Geist interessant sei , die man vom
oberösterreichischen Attersee und vergleichbaren Orten mitnehmen
könne. Wie Klimt, der Detailbilder aus der Region mitgenommen habe,
die sich heute in der ganzen Welt wieder finden. Und für Minister
Stöger persönlich hätte Klimt mit seinen Gemälden eine neue Zeit
beschrieben, seine Werke wären repräsentativ für eine Epoche, in der
die autoritäre Gesellschaft abgelöst und die Republik vorbereitet
wurde.

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, dessen Ministerium das
Gustav Klimt-Zentrum über ein EU Leader-Projekt mit ca. 200.000 Euro
gefördert hatte, bezeichnete den Attersee als "einen Ort der Kraft
gibt". Man solle aber nicht nur die "Retroperspektive" anwenden,
sondern Kulturaktivitäten wie das Klimt-Zentrum als
Ganzjahresperspektive auffassen. In den letzten Jahren habe ein
Einstellungswandel statt gefunden. Der Tourist suche ein
Gesamterlebnis mit Landschaft, Kultur und Kulinarik. Minister
Mitterlehner wies auf die "established post materialists" hin, deren
Hauptmotiv für die Reise nach Österreich das Thema Kultur ist. So
etwa 30% der deutschen Urlauber, die insgesamt etwa die Hälfte der
126 Millionen jährlichen Touristen ausmachen. Für das Klimt-Zentrum
und auch die sogenannte "Klimt-Villa" - das letzte Atelier von Klimt
in Wien - hätte man EU Gelder verwendet. Diese Institutionen sollten
sich auch künftig vernetzen, denn es gehe um gemeinsame Projekte,
nicht um Egoismus. Unternehmungen wie das Gustav Klimt-Zentrum
spielten auch eine wichtige identitätsstiftende Rolle, so der
Wirtschaftsminister.

Peter Weinhäupl, Managing Director des Wiener Leopold Museum,
Organisator und Kurator des Gustav Klimt-Zentrum stammt selbst aus
dem nahen Vöcklabruck. Für ihn sei die Realisierung eines
Dokumentationszentrums für Gustav Klimt am Ort der Entstehung von
Klimts mehr als 40 Attersee-Landschaften die Erfüllung eines
wichtigen Desideratums. Er selbst habe sich schon seit vielen Jahren
intensiv mit Klimt beschäftigt. Das Leopold Museum, Partner des
Gustav Klimt-Zentrum sei laut Weinhäupl ein Haus für Schiele und
Klimt. Museumsgründer Prof. Rudolf Leopold habe für seine Sammlung
zahlreiche herausragende Klimt-Gemälde erworben, u.a. auch Bilder vom
Attersee, wie das 1900 entstandene Prunkstück der
Eröffnungsausstellung des Klimt-Zentrum, das Gemälde "Am Attersee",
das der Kunstritiker Ludwig Hevesi einst als "einen Rahmen voller
Seewasser" bezeichnet hatte. Weinhäupl hob neben dem Atterseebild,
das die nächsten 12 Tage im Klimt-Zentrum zu besichtigen ist, vor
allem die ca. 30 Klimt-Originalzeichnungen hervor, die teils aus dem
Leopold Museum, aber zu 2/3 auch aus Privatbesitz stammen. Sie werden
durch Autographen, Postkarten, historische Zeitschriften und
Kataloge, Multimediastelen, einen Klimt und Atterse-Film und vieles
mehr ergänzt. Leopold Museum Managing Director Peter Weinhäupl führte
die Minister und den Landeshauptmann im Anschluss an den Festakt
persönlich durch das Klimt-Zentrum.

Die bekannte Schauspielerin Nicole Beutler las ausgewählte
Passagen aus den schönsten Briefen von Gustav Klimt an Mizzi
Zimmermann, die Mutter seines Sohnes Gustav. Die Musiker der
Landesmusikschule Seewalchen umrahmten die Veranstaltung musikalisch.
"Klimt-Nixen" und andere junge Frauen und Männer in Klimt-Malerkittel
und Emilie Flöge-Kleidern - Entwürfe der Modeschule Herbststraße für
den Opernball 2012 - sorgten für künstlerisch-nostalgisches Flair.
Das Klimt Cafe des Klimt-Zentrum Attersee steuerte Erfrischungen bei.

Unter den vielen prominenten Ehrengästen waren S.E. der
Koreanische Botschafter Hyun Cho, Gustav Klimt-Zentrum Investor und
Bauherr Mag. Erich Kaniak, die Leopold Museum-Vorstände Elisabeth
Leopold, SC Helmut Moser, Landesmuseum Niederösterreich-Direktor Carl
Aigner und Diethard Leopold, HR Martin Gschwandtner, Bezirkshauptmann
von Vöcklabruck, Bundesrätin Angelika Winzig, Gustav Klimt-Zentrum
Architekt Günther Dollnig, Sotheby's Wien Chefin Andrea Jungmann, der
Verleger Christian Brandstätter, Josefstadt-Schauspieler Peter
Scholz, die Bürgermeister der Atterseegemeinden Gerhard Gründl
(Schörfling), Wilhelm Auzinger (St. Georgen), Klaus Gerzer (Weyregg),
Walter Kastinger (Attersee), Johann Reiter (Seewalchen), vom "Verein
Klimt am Attersee" Obfrau und Galeristin Käthe Zwach, in deren
Galerie eine Hommage des Fotografen Erich Lessing an Gustav Klimt
läuft, Vereinsvorstand Werner Arnitz, die Organisatorin des Events
Judith Burgstaller, Tourismusverbandsobmann Georg "Geli" Eichhorn,
Regatta-Geschäftsführer Leo Gander, die Leihgeber Peter Zimpel,
Gustav Huber, Gerhard Gaigg von der Kulturabteilung des Landes
Oberösterreich, Franz Köck, Direktor der Sparkasse Oberösterreich,
Rudolf Schneebauer, GF der Raiffeisenbank Attersee-Nord, Helmut
Stieb, Direktor der Volksbank Vöcklabruck Andrea Lang von der Münze
Österreich, Villa Paulick Besitzerin Eri Messner, Christian
Schirlbauer (Tourismusbüro Ferienregion Attersee), Felizitas
Schreier vom Verein "Gedenkstätte Gustav Klimt", Klimt-Zentrum
Kuratorin Sandra Tretter, Seitenblicker Walter Kienreich, Labg. Anton
Hüttmayr, Hansjörg Krug vom Antiquariat Nebehay, Elisabeth Olivares
Diaz von den Sammlungen der OeNB, Reinhard Riedl (Riedl
Metalltechnik) u.v.a.

Weitere Bilder unter:
http://www.apa-fotoservice.at/galerie/3184/

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