Leopold Museum: Abschluss der Vergleichsverhandlungen im Fall Jenny Steiner

14.06.2012

Einigung zu Schieles Gemälde "Häuser am Meer"
mit Hellmann-Mertens-Erben

In einer für heute, Donnerstag, einberufenen
Pressekonferenz präsentierte der Vorstand der Leopold
Museum-Privatstiftung und das Direktorium des Leopold Museum einen
positiven Abschluss der Vergleichsverhandlungen im Fall Jenny Steiner
/ "Häuser am Meer".

Nach der bereits im Mai 2011 erzielten Einigung mit der einzigen
noch lebenden Enkelin von Jenny Steiner konnte nun nach intensiven
Bemühungen auch ein Vergleich mit den Erben nach Daisy Hellmann und
Klara Mertens erzielt werden.

Meilenstein auf Suche nach Lösungen

Für die Leopold Museum-Privatstiftung ist die Einigung mit den
Hellmann-Mertens-Erben in der Angelegenheit 'Häuser am Meer' ein
weiterer bedeutender Meilenstein in der Suche nach Lösungen auf Basis
der Ergebnisse der gemeinsamen Provenienzforschung des Bundes und der
Stiftung. Der Vorstand der Stiftung spricht von einer "Lösung, um die
lange gerungen wurde". Schließlich sei aber mit diesem Vergleich eine
wichtige Einigung erzielt worden.

Dank an Erben

Die Leopold Museum-Privatstiftung möchte nochmals die Gelegenheit
wahrnehmen, sich bei der Enkelin Jenny Steiners zu bedanken. Ihr
Entgegenkommen und die Einigung mit ihr war jener Schritt, der das
Tor zu einer abschließenden Einigung aufgestoßen hat. Den
Hellmann-Mertens-Erben ist dafür zu danken, dass diese gemeinsame
Lösung gefunden werden konnte.

Elisabeth Leopold: Erfüllung eines Anliegens von
Rudolf Leopold - "Schieles Testament an die Nachwelt"

Für Elisabeth Leopold ist der Vergleich die Erfüllung eines
jahrelangen Anliegens ihres Mannes, Leopold Museum-Gründer Prof.
Rudolf Leopold. 13 Jahre habe man sich um eine einvernehmliche Lösung
bemüht. Wichtig für Elisabeth Leopold sei es, "dass das Bild nicht
ins Ausland gehe, sondern, öffentlich ausgestellt, in Österreich
bleiben kann". Das "Endzeitstimmungs-Bild" beeindrucke durch eine
"ungeheure innerliche Kraft". "Es ist ein großes Kunstwerk, es ist
Schieles Testament an die Nachwelt", so Elisabeth Leopold.

Tobias G. Natter: "Enigmatisches Bild -
in unheimlicher Weise aktuell"

Im Zusammenhang mit dem im "Schicksalsjahr 1914" entstandenen
Schiele-Meisterwerk spricht Tobias G. Natter, museologischer Direktor
des Leopold Museum von "einem enigmatischen Bild, einer Landschaft,
die auch Selbstbildnis ist." Es sei ein zentrales Bild der Sammlung
des Leopold Museum das "in unheimlicher Weise aktuell sei", so
Natter.

Veräußerung von Kunstwerken für "Häuser am Meer"

Leopold Museum Managing Director Peter Weinhäupl zeigt sich froh
über die Einigung, habe er mit allen Beteiligten doch über Jahre
darauf hingearbeitet. Weinhäupl bestätigt, dass zur Finanzierung des
Vergleichs Kunstwerke veräußert werden müssen. Eine Restsumme aus der
Versteigerung des Bildes "Häuser mit bunter Wäsche" zur Finanzierung
des "Wally-Vergleichs" sei zwar vorhanden, reiche aber nicht aus.
Über eine Zwischenfinanzierung gewinne man Zeit für eine fundierte
Verkaufsentscheidung.

Bild öffentlich zugänglich, versehen mit Begleittext

Das Gemälde "Häuser am Meer" ist ab sofort - versehen mit einem
Begleittext in der permanenten Sammlung des Leopold Museum als
Bestandteil der größten und bedeutendsten Schiele-Sammlung der Welt
derÖffentlichkeit neu zugänglich und wird an die bewegende Geschichte
des Bildes und an Jenny Steiner erinnern.

 

Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/3077/

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