"Klimt persönlich"-Vernissage im Leopold Museum

24.02.2012

Die große Jubiläumsausstellung des Leopold Museum läßt den Meister persönlich zu Wort kommen

Wien - Riesenandrang herrschte Donnerstag Abend im Leopold Museum bei der Vernissage zur großen Jubiläumsausstellung "Klimt persönlich".

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer persönlich eröffnete die unter Federführung von Tobias G. Natter mit Peter Weinhäupl und Franz Smola kuratierte Schau zum 150. Geburtstag von Gustav Klimt. Der Bundespräsident erinnerte die Festgäste daran, dass Gustav Klimt und Egon Schiele, - beide heute als ewige Sterne am österreichischen Kunsthimmel gefeiert - noch in den 1950er Jahren "keineswegs Gegenstand des Kunst- und Kulturunterrichtes" in den Schulen waren
"eher im Gegenteil", so Fischer. Sein Vater, damals Sektionsleiter im Innenministerium und Rudolf Leopolds Vater, ebenfalls hoher Beamter, hätten zu dieser Zeit Sorgenfalten auf der Stirn gehabt, angesichts des übergroßen Interesses von Heinz Fischer für Fußball und Sport im Allgemeinen, während sich Medizinstudent Rudolf Leopold zu sehr mit der Kunst Schieles, eines als "Pornographen" verschrienen Malers beschäftigte. Die Interessen der jungen Männer haben beider Werdegang nachweislich nicht geschadet, wurde doch das eine "Sorgenkind" Bundespräsident, das andere Augenarzt und der bedeutendste Sammler der Klassischen österreichischen Moderne. Dr. Heinz Fischer merkt auch an, dass seine Wohnung just dort liege, wo Klimt sein Josefstädter Atelier hatte, während seine Tochter unweit des letzten Klimt-Ateliers wohne.

Dr. Elisabeth Leopold pries Gustav Klimt hymnisch als "Weltkünstler und Genie", der sich mit mehr als 30 Jahren noch einmal neu erfand und den Wiener Jugendstil prägte wie kein anderer. "Einen frischen Blick auf Klimt" garantierte Leopold Museum-Direktor Tobias G. Natter den Vernissage-Gästen. Viel sei bisher über Klimt geschrieben worden, aber jetzt käme der Meister selbst zu Wort und kommentiere sein Werk", erläuterte Natter. Stellvertretend für die vielen großartigen Leihgaben schwärmt er von Klimts "Apfelbaum", einst Lieblingsbild von Peter Altenberg.

Managing Director Peter Weinhäupl zitierte einen Kritiker, der die Aufregung rund um das in Mannheim ausgestellte Klimtsche Meisterwerk "Tod und Leben" - heute Glanzstück der Sammlung Leopold" - schilderte. So blieben damals viele vor dem Gemälde stehen, schüttelten den Kopf und meinten, so etwas könne nur ein Wiener verstehen. Und doch, so der Kritiker sei gerade jenes Bild für ihn "das stärkste Erlebnis der ganzen Ausstellung gewesen", schloss Weinhäupl. Die Ausstellung selbst sei ein besonderer Kraftakt, habe man es doch mit enormen Transport- und Versicherungssummen zu tun und könne nicht auf die Staatshaftung zurückgreifen.

Das Ergebnis des aufwändigen Projektes bewunderten hunderte Gäste, allen voran Bundespräsident Heinz Fischer mit seiner bezaubernde Gattin Margit Fischer, Meinhard Rauchensteiner und Markus Langer (Präsidentschaftskanzlei), Klimt-Nachfahren der Familien Zimpel, Huber und Zimmermann, Diethard Leopold, Belvedere-Direktorin Agnes Husslein, Sammler Ernst Ploil, Grande Dame Dagmar Koller, Paul Asenbaum, Eva Maria Klinger, die Künstler Manfred Bockelmann und Prof. Robert Hammerstiel, die Leopold Museum-Vorstände Helmut Moser, Wolfgang Nolz und Andreas Nödl, Andrea Jungemann (Sotheby's), Wien
Tourismus Direktor Norbert Kettner, Klimt-Kenner und Galerist Wolfgang G. Fischer, Franz Eder (Galerie Welz), Freunde-Verein Vorstand Hans Raumauf (VIG), MAK Direktor Christoph Thun-Hohenstein, Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel, Ullrich Grassmann, Tim Philipp Brendel und Gert Walden (Architekturbüro Baumschlager Eberle - die Ausstellungsarchitekten), Barbara Grötschnig (VIG), Wien Museum Direktor Wolfgang Kos, Verleger Christian Brandstätter, u.v.a.

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