Brauer im Herbst ist der Titel des eigens für die Ausstellung gemalten Selbstbildnisses. Dem Maler, Autor und Liedermacher, Bühnenbildner und Haus-Gestalter, vor allem aber Gesell- schaftskritiker und Umweltschützer widmet das Leopold Museum eine retrospektiv ange- legte Ausstellung. Wenn Brauer auch als Sänger berühmt geworden ist, so stellte er stets die Malerei in den Mittelpunkt seines Schaffens. In Israel entdeckte er die Schönheit der Wüste und entwickelte aus dem Farbenspiel nächtlicher Meeresstimmungen seinen phantastischen Realismus in Paris. Als Umweltschützer der ersten Stunde sang, malte und schrieb er gegen die Zerstörung der Hain- burger Au. Bis heute sind Menschen und Natur wichtige Themen seiner Bilder. Der Bogen der ausgestellten Werke spannt sich von 1945 bis heute.
Arik Brauer (geb.1929), der am 4. Jänner 2014 seinen 85. Geburtstag feierte, ist einer der Hauptvertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Brauer studierte nach Kriegsende an der Wiener Akademie der bildenden Künste und gründete gemeinsam mit seinen Studienkollegen Ernst Fuchs, Anton Lehmden sowie mit Wolfgang Hutter und Rudolf Hausner die Gruppe der Phantastischen Realisten. Mit seinem bewusst an mittelalterliche Miniaturtechniken, aber auch an orientalische Traditionen anknüpfenden altmeisterlichen Malstil und bizarr-fantastischen Formschöpfungen widersetzte sich Brauer dem Mainstream der streng-dogmatischen Kunstrichtungen der Nachkriegsmoderne. Er kultivierte eine Kunst, die der Fantasie, der Erzählkunst und Freude am Erfinden wieder zu ihrem Recht verhelfen sollte. Zeitlebens genoss Arik Brauers Kunst große Beliebtheit, wozu bis zum heutigen Tag auch Brauers Multitalent als Sänger, Liedermacher, Dichter und Tänzer einen wesentlichen Beitrag bildet.
ARIK BRAUER
Gesamt.Kunst.Werk
14. November 2014 bis 16. Februar 2015
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