GEGENWART: WAS NUN?

Die Ausstellung der Nominierten zum Ö1 Talentestipendium 2021

28.10.2021 – 28.11.2021

Katrin Euller, Leftovers (Videostill), 2021 © die Künstlerin

Das Ö1 Talentestipendium wird mit Unterstützung des Wiener Städtischen Versicherungsvereins jährlich an eine Nachwuchskünstlerin bzw. einen Nachwuchskünstler vergeben. Die heuer bereits zum zweiten Mal im Leopold Museum präsentierte Ausstellung zeigt in ihrer aktuellen Ausgabe Arbeiten von fünf Nominierten, die mit unterschiedlichen ästhetischen Strategien ein weites Feld künstlerischer wie politischer Diskurse eröffnen. Ihre avancierten Praktiken – angesiedelt zwischen humanitärem Engagement, historischer Aufarbeitung oder Reflexionen über das Naturverhältnis des Menschen – illustrieren die Bandbreite an Faszinosa und Betätigungsfeldern einer neuen Generation von Kunstschaffenden. Die Werke der Künstlerinnen und Künstler, angetrieben von persönlichen Geschichten, Erfahrungen und Desiderata, laden ein zu einer offenen Befragung der Gegenwart: was nun?

Mit Arbeiten von Rosa Andraschek, Katrin Euller, Marko Kodžić, Michael Reindel und Hasan Ulukısa

Kuratiert von Philippe Batka

 

Rosa Andraschek, die sich für historische Strukturen, Institutionen und Orte der Machtausübung interessiert, widmet sich vergangenen und aktuellen Schauplätzen hegemonialer Gewalt. Ihr Augenmerk gilt den Geschichten und kontingenten Ereignissen, die sich hinter den scheinbar harmlosen und alltäglichen Sujets ihrer Fotos verbergen.

Katrin Euller verbindet Sound, Film und Text zu hybriden Allianzen unterschiedlicher Genres. Die Bilder ihrer filmischen Arbeit, die von komplexen Klanggeweben unterstützt werden, entwerfen eine Welt, die von Dekadenz und Entfremdung sowie einer neuen Zuwendung zur Natur geprägt ist.

Marko Kodžić beschäftigt die Frage, wie sich Raum – insbesondere das Erlebnis von Architektur – in unserer Wahrnehmung konstituiert. Erinnerungen und initialen Körpererfahrungen nachspürend, rekonstruiert der Maler Interieurs und Gebäude, die Bindeglieder zu seiner kulturellen Herkunft darstellen.

Michael Reindel interessiert sich für strukturelle Asymmetrien, die – latent oder offen zutage tretend – geopolitische Verwerfungen, aber auch das Feld des Kunstbetriebs betreffen. Der Künstler, der zuweilen im Verbund geteilter AutorInnenschaft arbeitet, rüttelt mit schelmischem Humor an hierarchischen, institutionell verfestigten Verhältnissen.

Hasan Ulukısas künstlerische Praxis ist eng mit seinem humanitären Engagement verwoben. Der Künstler interessiert sich für politische Dynamiken und Bruchstellen des öffentlichen Diskurses und will die darin ausgesparten Perspektiven und Stimmen Geflüchteter sichtbar machen.

Mitglieder der Jury:

  • Philippe Batka

Kurator Kunstsammlungen Vienna Insurance Group

  • Lucas Gehrmann

Kurator der Kunsthalle Wien

  • Barbara Grötschnig

Leitung Konzernsponsoring und Kunstsammlung
Wiener Städtische Versicherungsverein

  • Karola Kraus

Generaldirektorin mumok Wien

  • Michael Ladstätter

Leiter Ö1 Kommunikation

  • Karolina Radenković

Leiterin der Galerie Fünfzigzwanzig

  • Hemma Schmutz

Künstlerische Direktorin LENTOS Kunstmuseum Linz

  • Anna Soucek

Radiojournalistin Ö1

  • Hans-Peter Wipplinger

Direktor Leopold Museum Wien

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