Neben Tina Blau und Marie Egner gehörte Olga Wisinger-Florian (1844–1926) ab den 1880er-Jahren zur Avantgarde der österreichischen Landschaftsmalerei. Das Leopold Museum widmet dem Œuvre dieser herausragenden österreichischen Künstlerin an der Wende zum 20. Jahrhundert die erste umfassende Personale. Zu den bevorzugten Motiven der Malerkollegin von Emil Jakob Schindler zählte neben Landschaften und Interieurs vor allem die Blume. Mittels extremer Perspektiven und hoher Horizonte experimentierte Wisinger-Florian mit neuen Raum- und Seherlebnissen und ließ mit ihren „Nahaufnahmen“ auch Parallelen zur Fotografie erkennen, die als damals noch junges Medium vor allem in der Malerei referenziert wurde. Wisinger-Florian, die sich zeit ihres Lebens engagiert für die Rechte der Frauen einsetzte, war eine der meist ausgezeichneten Künstlerinnen ihrer Zeit und zählte den hohen Adel und das Kaiserhaus zu ihren Kunden. Die von Marianne Hussl-Hörmann mit Unterstützung von Alexander Giese kuratierte Auswahl an Gemälden Wisinger-Florians wird ergänzt um Fotografien und biografische Dokumente, worunter besonders die akribisch geführten Tagebücher der vielseitig begabten Künstlerin herausragen: Sie geben einen singulären Einblick in die Gedankenwelt der Künstlerin und den Entwicklungsprozess ihrer Kunst.
OLGA WISINGER-FLORIAN
Flower-Power der Moderne
24.05.2019 bis 21.10.2019
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