UNKNOWN FAMILIARS

Die Sammlungen der Vienna Insurance Group

UNKNOWN FAMILIARS
Die Sammlungen der Vienna Insurance Group

 

kuratiert von Philippe Batka und Vanessa Joan Müller

Unknown Familiars versammelt anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, Hauptaktionär der Vienna Insurance Group, alle sechs Sammlungen der Unternehmensgruppe, die sich mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten und Entwicklungsgeschichten zum ersten Mal begegnen. Es handelt sich insofern um unknown familiars – um Verwandte, die einander bislang noch nicht kannten. Die Sammlungen ergänzen sich nun in einer präzisen Auswahl von Werken, deren Präsentation eine gesamte Etage des Leopold Museum bespielt und über zweihundert Arbeiten verschiedener Genres aus unterschiedlichen Perioden umfasst. Junge zeitgenössische Kunst trifft auf die Moderne der Zwischenkriegszeit, die Avantgarde der 1970er-Jahre auf Positionen der österreichischen Gegenwart. Ausgehend von der Sammlung der tschechischen Kooperativa, die mit einer Auswahl an Werken aus dem Zeitraum von 1900 bis 1950 vertreten ist, entspinnt sich ein Netz aus thematischen wie stilistischen Bezügen, das sich im Dialog und der punktuellen Überschneidung mit den Werken aus den anderen Sammlungen fortsetzt.

200 Jahre Wiener Städtische Versicherungsverein ©Wiener Städtische Versicherungsverein

So bilden die österreichischen Sammlungen gemeinsam mit jener der BTA Baltic ein breites Spektrum von der klassischen Moderne bis zu aktuellen zeitgenössischen Praktiken ab. Die Sammlung der Wiener Städtischen Versicherung ist mit Werken der klassischen Moderne zugegen – eine Periode, wie sie auch das Leopold Museum beherbergt –, und reicht darüber hinaus quer durch das 20. Jahrhundert bis hin zu jüngeren und jüngsten Werken von in Wien lebenden Kunstschaffenden. Direkt in unserer Gegenwart setzt die Sammlung der BTA Baltic an. Die serbische Wiener Städtische osiguranje blickt hingegen vorrangig auf die subversive und konzeptuell geprägte jugoslawische Avantgarde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück. Medial aufgefächert, präsentiert Unknown Familiars ihre bedeutenden Vertreter*innen, die in Westeuropa noch weniger bekannt sind.

Surrealistische Werke wie etwa von TOYEN bilden den atmosphärischen Knotenpunkt für eine kuratorische Betrachtungsweise, die sich bis in die Gegenwart fortsetzt. So findet sich Surreales in zahlreichen Objekten der Schau, unabhängig von der Zeit ihrer Entstehung und bildet das unsichtbare Prisma der Ausstellung, das die sehr unterschiedlichen Sammlungen in unvermuteten Bündelungen quer durch kunsthistorische Abschnitte und Medien in Erscheinung treten lässt. Getragen von einem assoziativ gestalteten Ausstellungsparcours und ein über modernistische Formen vermittelndes Display von Robert Müller entfernt Unknown Familiars so manchen Grundpfeiler der vertrauten Kunstbetrachtung zugunsten einer Begegnung mit dem Neuen und rückt Vertrautes – Familiäres – in eine ungewohnte Perspektive.

Die Ausstellung wird von einem Katalog begleitet, in dem sich die Kurator*innen Philippe Batka und Vanessa Joan Müller den insgesamt rund hundert künstlerischen Positionen eingehend widmen.

Mit Werken von:

Iris Andraschek, Markus Bacher, Abdul-Sharif Oluwafemi Baruwa, Anna-Sophie Berger, Ana Bešlić, Herbert Boeckl, Hugo Boettinger, Erich Boltenstern, Nenad Bračić, Mira Brtka, Josef Čapek, Milena Čubraković, Radomir Damnjanović Damnjan, Dei Leči (Bora Vitorac, Dragan Pavlov), Svenja Deininger, Tanja Deman, Braco Dimitrijević, Béatrice Dreux, František Drtikol, Melanie Ebenhoch, Albin Egger-Lienz, Judith Fegerl, Bedřich Feigl, Stanislav Filko, Emil Filla, Heinz Frank, Johannes Gierlinger, Birke Gorm, Jaroslav Grus, Nilbar Güreş, Otto Gutfreund, Julia Haller, Ines Höllwarth, Lisa Holzer, Vojtěch Hynais, Miloš Jiránek, Martha Jungwirth, Barbara Kapusta, Luisa Kasalicky, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Jiří Kolář, Július Koller, Daniela Kostova, Pravoslav Kotík, Brigitte Kowanz, Bohumil Kubišta, František Kupka, Simon Lehner, Kris Lemsalu, James Lewis, Niklas Lichti, Maria Theresia Litschauer, Luiza Margan, Soshiro Matsubara, Dóra Maurer, Assunta Abdel Azim Mohamed, Alfons Mucha, František Muzika, Elena Narbutaitė, Zoran Naskovski, Fritzi Nechansky-Stotz, Matthias Noggler, Jaromír Novotný, Oswald Oberhuber, Hermann Josef Painitz, Neša Paripović, Sarah Pichlkostner, Evelyn Plaschg, Zoran Popović, Mathias Pöschl, Jan Preisler, Vojtěch Preissig, Antonín Procházka, Vladan Radovanović, Astrid Rausch, Jörg Reissner, Anja Ronacher, Jakub Schikaneder, Miriam Stoney, Jindřich Štyrský, Maria Szeni, Sophie Thun, František Tichý, Philipp Timischl, Dragoljub Raša Todosijević, TOYEN, Valentina Triet, Marianne Vlaschits, Veljko Vujačić, Martin Walde, Max Weiler, Lois Weinberger, Edin Zenun


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