Reiter

  • HANS MAKART, Moderne Amoretten, 1868 (Triptychon, Mittelteil) © Leopold Museum, Wien – Schenkung aus Privatbesitz, Foto: Dorotheum Wien, Auktionskatalog 07.06.2021
  • HANS MAKART, Vestalin, 1870/72 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • Gustav Klimt, Altar des Dionysos, 1886 © Öl auf Leinwand, 32 × 158 cm, Leopold Museum, Wien, Schenkung aus Wiener Privatbesitz, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
  • EMIL JAKOB SCHINDLER, Waldstraße bei Schärfling, 1890 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • AUGUSTE RODIN, Das ewige Idol, Entwurf 1893, Guss 1971 © Leihgabe The Kasser Mochary Family Foundation, Montclair, New Jersey Foto: Kasser Mochary Foundation, Montclair, NJ/Nikolai Dobrowolskij
  • GEORGE MINNE, Kniender Knabe, 1897 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • GUSTAV KLIMT, „Ver Sacrum. Theseus und Minotaurus.“ Plakat zur 1. Kunstausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession. Zustand vor der Zensur, 1898 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • Gustav Klimt, Attersee, 1900 © Leopold Museum, Wien, Inv. 4148
  • Ausführung: Kunstgewerbeschule Wien, Vase, um 1902 © Ernst Ploil, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • MORIZ NÄHR, Gruppenporträt mit den an der 14. Ausstellung der Wiener Secession beteiligten Künstlern, 1902 © Imagno Brandstätter Images Foto: Austrian Archives/Imagno/picturedesk.com
  • Alfred Roller, Plakat zur XIV. Ausstellung der Wiener Secession, 1902 © Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
  • Richard Gerstl | Selbstbildnis als Halbakt (Detail) | 1902/04 © Leopold Museum, Wien
  • KOLOMAN MOSER, Ausführung: Prag-Rudniker, Werkstatt: Jakob Soulek (Tischler) Armlehnstuhl für das Sanatorium Purkersdorf, 1903 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • KOLOMAN MOSER, Intarsierter Schrank aus dem Schlafzimmer der Wohnung Eisler von Terramare, 1903 © Leopold Museum, Wien
  • JOSEF HOFFMANN, Ausführung: Wiener Werkstätte Bücherschrank aus dem Lesezimmer des Sanatorium Purkersdorf, 1904/05 © Ernst Ploil, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • BERTOLD LÖFFLER, Lithografie und Druck: Albert Berger, Wien für die Wiener Werkstätte Eröffnungsplakat zum Cabaret Fledermaus, 1907 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • EMIL ORLIK, Capriccio mit goldenem Fächer, 1907 © Sammlung Grubman Foto: Galerie Kovacek Spiegelgasse, Wien
  • BRONCIA KOLLER-PINELL, Junge Frau vor Vogelkäfig, um 1907 © Sammlung Eisenberger, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • OTTO PRUTSCHER, Ausführung: Meyr’s Neffe, Adolf Im Auftrag für E. Bakalowits & Söhne, Wien Weinglas, um 1907 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • RUDOLF JOBST, Die Schwestern Elsa, Grete und Berta Wiesenthal im „Lanner/Schubert“ Walzer, 1908 © Foto: Austrian Archives/Imagno/picturedesk.com
  • EGON SCHIELE, Sitzender Männerakt (Selbstbildnis), 1910 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • GUSTAV KLIMT, Tod und Leben, 1910/11, umgearbeitet 1915/16 © Leopold Museum, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • JOSEF HOFFMANN, Brosche aus dem Nachlass von Emilie Flöge, 1911 © Privatbesitz Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • JOSEF HOFFMANN, Ausführung: Wiener Werkstätte Brosche, 1911 © Sammlung Grubman Foto: Auktionshaus im Kinsky, Wien
  • FRANZ VON STUCK, Tilla Durieux als Circe, 1912 © Privatbesitz, Foto: Leopold Museum, Wien
  • MAX OPPENHEIMER, Bildnis Tilla Durieux, 1912 © Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien
  • Egon Schiele, Bildnis Wally Neuzil, 1912 © Leopold Museum, Inv. 453
  • Egon Schiele, Versinkende Sonne, 1913 © Leopold Museum, Wien, Inv. 625
  • KOLOMAN MOSER, Liebespaar, um 1914 © Privatbesitz, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • GUSTAV KLIMT, Litzlbergkeller, 1915/16 © Privatsammlung Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • OSKAR KOKOSCHKA, Selbstbildnis, eine Hand ans Gesicht gelegt, 1918/19 © Fondation Oskar Kokoschka/Bildrecht Wien, 2021
  • WALLY WIESELTHIER, Bacchantin, 1919 © Leopold Privatsammlung Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
  • MAX HALBERSTADT, Sigmund Freud, 1921 © Sigmund Freud Privatstiftung Foto: Sigmund Freud Privatstiftung/Imagno/ picturedesk.com
  • FRANZ XAVER SETZER, Der Komponist Arnold Schönberg, 1922 © Imagno Brandstätter Images Foto: Fotoarchiv Setzer-Tschiedel/ Imagno/picturedesk.com
  • MAX OPPENHEIMER, Die Schachpartie, um 1925/30 © Oesterreichische Nationalbank, Leihgabe im Leopold Museum Foto: Sammlung Oesterreichische Nationalbank
  • OTTO RUDOLF SCHATZ, Die Hoffnung, 1930 © Leopold Privatsammlung, Foto: Leopold Museum, Wien © Bildrecht, Wien, 2022
  • Sergius Pauser, Mädchen vor dem Spiegel, 1931 © Leopold Privatsammlung, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred ­Thumberger © Nachlass Sergius Pauser
  • RUDOLF WACKER, Schäfchen mit Puppe, 1934 © Oesterreichische Nationalbank, Leihgabe im Leopold Museum Foto: Sammlung Oesterreichische Nationalbank
  • HEIMRAD BÄCKER, Todesstiege zum Steinbruch Wienergraben des Konzentrationslagers Mauthausen, 1970er © mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien Foto: mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Schenkung Michael Merighi
  • PETER WEIBEL, Vertreibung der Vernunft, 1993 © mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien Foto: Leopold Museum, Wien/ Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 011 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 002 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 003 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 020 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 005 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 006 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 007 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 016 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 017 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 018 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 008 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 012 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 014 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl
  • Ausstellungsansicht „Wien 1900. Aufbruch in die Moderne“, 2019 015 © Leopold Museum, Wien Foto: Lisa Rastl

WIEN 1900
AUFBRUCH IN DIE MODERNE

Seit 16.03.2019
Ebenen 4, 3, 0

Die umfassende, sich über drei Ebenen erstreckende Ausstellung präsentiert den Glanz und die Fülle künstlerischer und geistiger Errungenschaften einer Epoche, die geprägt war vom Aufbruch der Secessionisten bis hin zum Untergang der Monarchie und dem Tod herausragender Künstler der Wiener Moderne wie Gustav Klimt, Egon Schiele, Koloman Moser oder Otto Wagner im Jahr 1918.

Die Neupräsentation zeigt nicht nur Meisterwerke aus der Sammlung des Leopold Museum, sondern ermöglicht es – mit nationalen und internationalen Dauerleihgaben – das Fluidum jener pulsierenden Zeit mit all ihren Gegensätzlichkeiten darzustellen. Die Donaumetropole war gleichermaßen die Stadt des Hochadels und der liberalen Intellektuellen, der prachtvollen Ringstraße und endloser Armenviertel, des Antisemitismus und des Zionismus, des starren Konservatismus und der einsetzenden Moderne. Glanz und Elend, Traum und Wirklichkeit, Selbstauflösung und Neuaufbruch bezeichnen den ästhetischen Pluralismus und markieren das Wien jener Zeit als Versuchsstation bzw. Ideenlaboratorium und also als zentralen Motor einer turbulenten Erneuerungsbewegung. In diesem heterogenen Milieu – Arnold Schönberg sprach von der „Emanzipation der Dissonanz“ – fand jene einzigartige Verdichtung an Kulturleistungen statt, die uns heute von Wien um 1900 als einem Quellgrund der Moderne sprechen lässt. Dieser Aufbruch fand in den unterschiedlichsten Disziplinen statt, von der Malerei und den grafischen Künsten, über Literatur, Musik, Theater, Tanz und Architektur bis hin zu Medizin, Psychologie, Philosophie, Rechtslehre und Ökonomie.

Nach einer Ouvertüre zur Makart-Zeit und zu den Ausformungen des Realismus und Stimmungsimpressionismus österreichischer Provenienz, stehen in der Präsentation die innovativen Leistungen der Secessionisten (Gustav Klimt, Koloman Moser, Carl Moll etc.) und die Idee des Gesamtkunstwerkes, welches – nicht zuletzt durch die angewandte Kunst – die Durchdringung aller Lebensbereiche durch Kunst ermöglichte – im zentralen Fokus der vierten Ausstellungsebene. In der dritten Etage wird die Überwindung der Stilkunst durch die Vertreter des österreichischen Expressionismus (Richard Gerstl, Oskar Kokoschka, Egon Schiele etc.) gezeigt. Die Tendenzen der Selbstauflösung im Politischen, Gesellschaftlichen und vor
allem im Individuellen konnten die malerischen Seelenforscher des Expressionismus nicht mehr negieren und schlugen einen radikal anderen Weg ein. Den Schlussakkord der Schau setzen im Erdgeschoß die facettenreichen künstlerischen Ausformungen, die zwischen abstrahierend- expressionistischem Stil (Anton Kolig, Herbert Boeckl, Marie-Louise von Motesiczky etc.) und Positionen der Neuen Sachlichkeit (Rudolf Wacker, Otto Rudolf Schatz, Greta Freist etc.) oszillieren.

Ein ExpertInnengremium unterstützte auf Einladung von Direktor Hans-Peter Wipplinger dieses interdisziplinäre Forschungsprojekt in Form zahlreicher abgehaltener Symposien, die 2018 im Leopold Museum zusammen mit dem museologischen Team stattgefunden haben. Zum ExpertInnenrat zählen Andrea Amort (Tanz), Bazon Brock (Ästhetik), Monika Faber (Fotografie), Allan Janik (Philosophie und Ökonomie), Stefan Kutzenberger (Literatur), Diethard Leopold (Sammlungsgenese), Monika Meister (Theater), Therese Muxeneder (Musik), Ernst Ploil (Angewandte Kunst), Ivan Ristić (Architektur), August Ruhs (Psychologie), Daniele Schmid (Jüdische Kultur), Burghart Schmidt (Philosophie), Thomas Zaunschirm (Kunstgeschichte). Die Erkenntnisse fließen durch verschiedene Artefakte in die Präsentation mit ein.

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